Vor dem Hintergrund, dass in der fertigenden Elektronikindustrie Produkte wie z.B. bestückte und verlötete Platinen vor der weiteren Verarbeitung in der Regel maschinell gewaschen werden, entstand die Idee zur weitestgehenden Vermeidung des Spülwasserverbrauchs. Bei diesen Prozessen können pro Reinigungszyklus belastete Abwassermengen bis zu 100 Litern und mehr anfallen. Selbst wenn mehrere Zyklen in einer Schicht gefahren werden, rechtfertigen derartige Mengen wirtschaftlich keine konventionellen Anlagen zur Verdampfung oder thermischen Behandlung von belastetem Wasser, mit denen man eine Produktion praktisch abwasserfrei betreiben kann. Aufgabe von ReduceLiq war es, ein wirtschaftlich sinnvolles Verfahren zu entwickeln, mit dem auch Produktionen mit „kleineren“ Abwassermengen von rund 1000 Litern pro Schicht abwasserfrei betrieben werden können.
Im gesamten Forschungs- und Entwicklungsprozess wurde nicht nur auf die Wassereinsparung Wert gelegt, sondern auch darauf, dass sich der Anschaffungspreis einer solchen Maschinenkonstellation durch Wasser- und Entsorgungskosteneinsparung sicher rechnet. Über Langzeit-Praxistests mit beständiger Anpassung der Prozesssoftware der Reinigungsanlage ist es schließlich gelungen, den Abwasserverbrauch des Pilotsystems von ursprünglich 50 Liter auf < 1 Liter zu reduzieren, was nach den aktuellen Normen als „abwasserfrei“ gilt.
Wenn die ReduceLiq-Systeme bei Kolb in Serie gehen, bieten sie Produktionsbetrieben eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zur klassischen Abwasserentsorgung und leisten dazu einen Beitrag zum Schutz der immer wertvoller werdenden Ressource Frischwasser.
EnerPRO wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,62 Mio. Euro durch die Europäische Union, das MWIDE NRW und die Provinzen Gelderland, Limburg, und Noord-Brabant mitfinanziert.
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